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PIERRE CROCQUET


Pierre Crocquet, Pinky Promise
Pierre Crocquet, Sid, Pinky Promise
Pierre Crocquet, Hayley and her mother, pinky promise
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Pierre Crocquet de Rosemond
Pierre wurde 1971 in Kapstadt geboren und wuchs in Klerksdorp, einer Bergbaustadt westlich von Johannesburg, auf. Er folgte pflichtbewusst dem Wunsch seiner Eltern und absolvierte ein Finanzstudium an der Universität Kapstadt und wurde Wirtschaftsprüfer.
1996 verließ er Südafrika in Richtung London, um eine Stelle bei der damaligen Chase Manhattan Merchant Bank anzutreten. Anfangs dachte Pierre, dies sei ein Traumjob, aber in einem Brief nach Hause schrieb er: "Das Geld, das hier gezahlt wird, ist obszön hoch, aber ich hasse die Arbeit. Ich kann nicht erkennen, dass das, was ich produziere, sinnvoll ist, und ich habe das Gefühl, dass ich nichts Wertvolles hinterlasse."
Er gab das Bankgeschäft auf und studierte Fotografie am London College of Printing. Pierre sehnte sich nach seiner Heimat und kehrte kurz nach der Jahrtausendwende nach Südafrika zurück, wo er sich in seiner Arbeit auf das Leben in Südafrika und auf dem afrikanischen Kontinent konzentrierte. Zwei Bücher, Us (2002) und On Africa Time (2003), wurden veröffentlicht.
Anfang 2002 entdeckte Pierre den südafrikanischen Jazz und verbrachte die nächsten Jahre damit, die Künstler zu fotografieren, die die von ihm geliebten Klänge produzierten. Die Standard Bank Art Gallery wurde auf seine Arbeit aufmerksam, kaufte 25 große Abzüge und veranstaltete 2005 eine Ausstellung mit dem Titel „Sound Check“. Im selben Jahr wurde auch ein von der Bank gesponsertes Buch mit demselben Namen veröffentlicht.
Pierre hat von 2005 bis 2007 viel Zeit in Karatara/Westkap verbracht. Karatara ist eine winzige Siedlung am Rande des Knysna-Waldes. Ursprünglich gegründet, um Forstarbeiter zu beherbergen, ist die Bevölkerung mit dem Niedergang der Industrie geschrumpft. Diejenigen, die geblieben sind, scheinen irgendwie in der Zeit verloren, Teil einer vergessenen Ära zu sein. Die Bewohner waren anfangs misstrauisch, und es dauerte eine Weile, bis sie sich fotografieren ließen. Seine Porträts aus dieser Zeit sind mitfühlend, einfühlsam und fesselnd. Die Ausstellung der Karatara-Arbeiten wurden unter dem Titel „Enter Exit“ unter anderem in den USA, im Pretoria Art Museum, Sasol Art Gallery University Stellenbosch, Galerie Seippel, Moba Art Gallery Brussels mit Erfolg ausgestellt. Zu der Ausstellung erschien das gleichnamige Buch im HatjeCantz Verlag.
Im Jahr 2009 begann Pierre mit der Arbeit an seinem letzten Werk, dem preisgekrönten „Pinky Promise“. Die Arbeit dokumentierte fotografisch die persönlichen Geschichten von drei Pädophilen und fünf Opfern sexuellen Missbrauchs in der Kindheit.
Das Buch Pinky Promise erschien 2011 in Deutschland im HatjeCantz Verlag und in Südafrika im Fourthwall Book. Die gleichnamige Ausstellung war in der Johannesburg Art Gallery (2011/2012), Seippel Gallery Johannesburg (2011/2012), Galerie Seippel Köln, Stadtmuseum Tübingen (2013) zu sehen. Die Ausstellung wurde von der Kritik sehr gelobt und das Buch kam in die engere Auswahl für den Alan-Paton-Preis.
Die jahrelange Arbeit an einem so intensiven Projekt ließ Pierre kreativ ausbrennen. Im November 2012 begann er eine sechsmonatige Klausur in einem abgelegenen buddhistischen Zentrum. Er meditierte 14 Stunden am Tag, aß sehr spärlich und entschied sich in den letzten Monaten dafür, zu schweigen. Zwei Wochen vor dem Ende des Retreats begann Pierre, Anzeichen einer psychischen Störung und schwerer Paranoia zu zeigen.
In der Nacht zum 1. Mai 2013 verließ er den Ort, nur mit einer kurzen Hose bekleidet, und machte sich auf den Weg in die nahe gelegene Stadt Groot Marico. Er war zu Fuß auf der Autobahn unterwegs, als er am 2. Mai um 2 Uhr morgens im Alter von 42 Jahren bei einem Unfall mit Fahrerflucht getötet wurde.

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